Die Bundestagswahl 2025 hat eine enorm hohe Wahlbeteiligung verzeichnet. Laut dem offiziellen Wahlergebnis gaben 82,5 % aller Wahlberechtigten ihre Stimme an. Viele davon haben sich jedoch nicht für die klassische Stimmabgabe in einem Wahllokal entschieden, sondern per Brief gewählt. Bislang wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben, wie hoch der Anteil der Briefwähler war. Wir fassen die Zahlen einzelner Gemeinden zusammen.
Baden-Württemberg: 2,4 Menschen wählen per Brief
Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass sich bei der Bundestagswahl 2025 erneut zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg für die Briefwahl entschieden haben. Die Landeswahlleiterin habe bestätigt, dass rund 2,4 der 7,6 Wahlberechtigten einen Antrag auf die Briefwahl gestellt hätten. Das entspricht etwa 31,5 %.
Bei der letzten Bundestagswahl hatte es im Bundesland Baden-Württemberg einen regelrechten Ansturm auf die Briefwahl gegeben. Während der Corona-Pandemie entschieden sich im Jahr 2021 50,3 der Wahlberechtigten in Baden-Württemberg dafür, per Brief zu wählen.
Briefwahl-Boom in Bayern
Auch aus Bayern gibt es bereits erste Zahlen in Bezug auf die Briefwahl. Bei der Bundestagswahl 2025 sollen auffällig viele Wählerinnen und Wähler aus Bayern die Briefwahl beantragt haben. Mindestens 2 Millionen Menschen aus Bayern sollen sich in diesem Jahr für die Stimmabgabe per Brief entschieden haben.
Es handelt sich dabei sogar um einen neuen Rekord: Noch nie haben so viele Wählerinnen und Wähler aus Bayern per Brief gewählt.
Deutliche Unterschiede beim Stimmverhalten per Brief
Obwohl seit der Bundestagswahl 2025 erst wenige Tage vergangen sind, zeigt sich schon jetzt, wie unterschiedlich das Stimmverhalten per Brief ist. Dieses Phänomen konnte bereits bei den letzten Wahlen beobachtet werden: Werden die Stimmen, die per Brief und an der Urne abgegeben wurden, isoliert betrachtet, ergibt sich ein völlig anderes Wahlergebnis.
Dies zeigt auch ein aktuelles Beispiel: In Salzwedel in Sachsen-Anhalt erhielt die AfD 33,83 % aller abgegebenen Stimmen. Es folgte die CDU mit rund 15 %.
Ein Blick auf die Briefwahlstimmen offenbart jedoch ein vollkommen anderes Ergebnis. Bei den Briefwählern siegte die CDU mit 24,36 % vor der AfD mit 21,32 %.
Tatsächlich ist dies kein Einzelfall. Aber gibt es tatsächlich den typischen Briefwähler? Untersuchungen der vergangenen Jahre deuten darauf hin, dass bestimmte soziodemografische Merkmale, die Ideologie und auch der Wohnort eine entscheidende Rolle spielen.