Für die meisten Bürgerinnen und Bürger ist die Ausübung ihres Wahlrechts nur mit wenigen Hürden verbunden: Sie geben ihre Stimme einfach per Brief oder in einem Wahllokal ab. Bestimmte Berufsgruppen haben es jedoch deutlich schwerer – das gilt insbesondere für Soldaten, die im Ausland auf einem Einsatz sind. Können sie ihr Wahlrecht überhaupt ausüben?
Briefwahlunterlagen per Feldpost
Soldaten, die im Ausland stationiert sind, haben auch während eines Einsatzes ein Wahlrecht – damit sie dieses ausüben können, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Vorkehrungen getroffen. Inzwischen ist es wahlberechtigten Soldatinnen und Soldaten problemlos möglich, ihr Wahlrecht auszuüben – und zwar per Briefwahl.
Dafür müssen sie zunächst einen Wahlschein beantragen. Das erfolgt über die Gemeinde, in der sie gemeldet sind. Dieser Antrag kann entweder per Mail oder per Fax eingereicht werden. Mit einer entsprechenden Vollmacht können auch Ehepartner oder nahe Verwandte einen Wahlschein beantragen.
Anschließend werden die Briefwahlunterlagen über die Feldpost der Kaserne zugestellt und der Soldat oder die Soldatin kann sie ausfüllen. Anschließend werden die ausgefüllten Unterlagen per Feldpost nach Deutschland zurückgeschickt. Das einzige Problem dabei kann der lange Postweg sein, den der Brief unter Umständen zurücklegen muss.
Dieser Service ist für Soldatinnen und Soldaten komplett kostenlos.
Können auch Soldaten der Marine per Brief wählen?
Die oben beschriebene Regelung gilt ebenso für Soldaten der Marine. Auch sie haben die Möglichkeit, an einer Wahl per Brief teilzunehmen. Sie müssen dies ebenfalls beantragen und erhalten ihre Briefunterlagen dann über die regelmäßige Postversorgung. Diese erfolgt bei der Marine über den Heimatstandort der Einsatzflottille.
Dabei wird darum gebeten, die entsprechenden Anträge frühestmöglich einzureichen. Denn immerhin müssen die Anträge und Unterlage teilweise sehr weite Strecken zurücklegen. Da sie bis zu einem festen Termin bei der Gemeinde eingehen muss, sind diese dazu angehalten, Anträge von Soldatinnen und Soldaten bevorzugt zu bearbeiten.
Diese Beispiele zeigen, wie wichtig die Briefwahl für Deutschland ist: Sie ermöglicht es den verschiedenen Bevölkerungs- und Berufsgruppen, ihr Wahlrecht auszuüben.