Wer in seinem Heimatland wahlberechtigt ist, der hat auch unter besonderen Bedingungen das Recht, seine Stimme abzugeben. Das gilt beispielsweise für Personen, die im Gefängnis sitzen, schwer erkrankt sind oder in einem Pflegeheim leben. Sie alle haben das Recht, zu wählen. Doch wie sieht es eigentlich mit Astronauten im Weltall aus? Dürfen sie auch wählen?
Deutsche Astronauten dürfen auch im All wählen
Wenn deutsche Astronauten ins Weltall fliegen, haben sie dennoch das Recht, an einer Wahl teilzunehmen. Ihr Wahlrecht wird nicht dadurch beeinflusst, dass sie sich während der Wahl gar nicht auf der Erde befinden. Doch wie läuft das genau ab?
Damit deutsche Astronauten im All wählen dürfen, müssen sie sechs Wochen vor der Wahl auf der Erde sein. Denn erst dann werden die Stimmzettel gedruckt – vorher könnten sie diese also gar nicht in Empfang nehmen. Demnach muss der Astronaut oder die Astronautin die Wahlunterlagen persönlich entgegennehmen, ausfüllen und abschicken.
Astronauten, die bereits im All sind, haben also keine Möglichkeit, zu wählen. Bislang hat es diesen Fall noch nicht gegeben: Demnach gibt es auch (noch) keine Lösung, wie deutsche Astronauten im Weltall doch wählen könnten. Anders sieht es allerdings in den USA aus.
Amerikanische Astronauten nehmen an der Präsidentschaftswahl teil
In den USA gibt es bereits Maßnahmen, die es Astronauten und Astronauten im Weltall ermöglichen zu wählen. In wenigen Tagen findet die Präsidentschaftswahl in den USA statt: Bereits seit 27 Jahren gibt es ein dementsprechendes Gesetz, das im Bundesstaat Texas verankert ist.
Dieses erlaubt die Briefwahl für wahlberechtigte Personen, die sich im Weltall befinden. Das Gesetz wurde in Texas verabschiedet, da ein Großteil aller Astronauten in Texas lebt. Denn in Houston befindet sich der NASA-Hauptsitz.
Die Briefwahl im All erfolgt über ein speziell entwickeltes Verfahren. Die Wahlberechtigten erhalten ein verschlüsseltes PDF-Dokument, in dem sie anklickbare Kästchen ausfüllen können. Durch den Passwortschutz wird gewährleistet, dass die Wahl auch im All geheim abläuft.
Nach dem Ausfüllen des Dokuments wird es wieder verschlüsselt und weitergeleitet, ehe es von Houston an das zuständige Wahlkomitee geschickt wird. Auch bei der Präsidentschaftswahl am 5. November werden zwei amerikanische Wahlberechtigte ihre Stimme über dieses System abgeben können.