Pro und Contra: Welche Art zu wählen, passt zu dir?
Bundestagswahl, Landtags- oder Kommunalwahl oder Europawahl – bei all diesen Abstimmungen hast du die Wahl: Stimme ich per Post oder im Wahllokal ab. In diesem Artikel haben wir entscheidende Kriterien für dich zusammengefasst und uns angeschaut, welche der beiden Möglichkeiten besser abschneidet.
Umweltaspekt: Welche Möglichkeit ist besser für das Klima?
Bei der kommenden Bundestagswahl sowie der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern und der Wahl zum Abgeordnetenhaus Berlin steht natürlich die Politik im Fokus – aber auch der Gedanke an die Umwelt sollte nicht vergessen werden, hat er sich bei vielen Bürgerinnen oder Bürgern eh schon ins Gedächtnis eingebrannt.
Du denkst dir jetzt wahrscheinlich, dass es sicher besser für das Klima ist, wenn du in einem Wahllokal wählst. Ganz so einfach ist dies jedoch nicht. Viele Leute haben das Glück, ihr Wahllokal in wenigen Minuten zu Fuß erreichen zu können. Das ist einfach, unkompliziert und eine gute Lösung, wenn man an die Umwelt denkt.
Post transportiert Briefwahlunterlagen klimaneutral
Für ältere Menschen stellt sich oftmals noch ein anderes Problem: Auch kurze Strecken können möglicherweise nicht mehr zu Fuß zurückgelegt werden. Dann bleibt meist keine andere Wahl, als auf das Auto umzusteigen.
Und was ist mit den Wählerinnen und Wählern, die kein Wahllokal in unmittelbarer Nähe haben? Das ist oftmals in ländlichen Regionen der Fall – hier müssen erst einige Kilometer mit dem Auto zurückgelegt werden. Und das ist dann nicht mehr ganz so optimal.
Das sieht bei der Briefwahl schon etwas anders aus. Ja, die Briefe müssen natürlich von A nach B transportiert werden und legen dabei eine weite Strecke zurück. Alle Briefwahlunterlagen werden aber von der Deutschen Post klimaneutral transportiert.
Das geschieht zum einen über die Flotte, die teilweise aus Elektro-Fahrzeugen besteht und zum anderen durch Ausgleichsprojekte. Die Briefwahl ist also entgegen der allgemeinen Meinung keine Katastrophe für die Umwelt.
Wie sieht es mit der Manipulation und Beeinflussung aus?
Eines der größten Argumente gegen die Briefwahl ist, dass sie Manipulation und Beeinflussung vereinfache – besonders ältere Menschen seien gefährdet. Das trifft in einigen Fällen auch sicher zu. Wer seine Briefwahlunterlagen Zuhause am Küchentisch ausfüllt und sich mit der Familie darüber unterhält, fühlt sich mitunter beeinflusst und in der Wahl eingeschränkt.
An dieser Stelle möchten wir an jede Briefwählerin und jeden Briefwähler appellieren: Füllt eure Unterlagen in einer ruhigen Minute alleine aus. Lasst euch nicht beeinflussen, startet keine Diskussionen mit euren Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen und kreuzt an, was ihr möchtet.
Du bist niemandem Rechenschaft schuldig
Das gilt aber nicht nur für die Briefwahl, sondern auch für die Wahl in einem Wahllokal. Auch hier finden vorab Beeinflussungen statt. In Deutschland ist jede Wahl frei und geheim. Du kannst also wählen, wen du möchtest und bist niemandem Rechenschaft darüber schuldig.
Ob jemand manipuliert wird, hängt also nicht davon ab, ob per Brief oder in einem Wahllokal gewählt wird. Es geht vielmehr um die Einstellung der Wählerinnen und Wähler und wie sie mit solchen Versuchen umgehen.
Während kritische Stimmen also die Briefwahl im Spannungsverhältnis mit den Grundsätzen einer freien, geheimen und öffentlichen Wahl sehen, argumentieren Befürwortende mit der Chance, die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Zudem passe die Briefwahl zu einer zunehmend digitalen und mobilen Gesellschaft.
Ich bin eher ein bequemer Mensch – da kommt mir die Briefwahl doch sicherlich entgegen?
Viele Menschen entscheiden sich für die Briefwahl, da sie einfach und unkompliziert ist. Du musst sonntags nicht extra raus, denn du hast ja schon bequem per Post gewählt. Das stimmt auf den ersten Blick auch.
Die Briefwahl hat aber auch ihre Tücken: Zunächst musst du sie beantragen, nachdem du deine Wahlbenachrichtigung erhalten hast. Du kreuzt das entsprechende Feld an und bringst sie zur Post. Anschließend füllst du deine Wahlunterlagen aus und bringst auch diese wieder zu einem Briefkasten oder in eine Postfiliale.
Auch die Briefwahl macht sich nicht von allein
So bequem ist die Briefwahl also auch nicht: Viele wirklich bequeme Menschen vergessen es gerne mal, die Dokumente rechtzeitig abzugeben oder auszufüllen. Das ist natürlich schade, denn dann kannst du gar nicht mehr an der Wahl teilnehmen: Wer die Briefwahl beantragt hat, kann sich nicht einfach umentscheiden und dann doch in einem Wahllokal seine Stimme abgeben.
Auch die Briefwahl erfordert also einiges an Verantwortungsbewusstsein. Hast du dieses, dann hast du absolut recht: Die Briefwahl ist bequem und einfach. Du gerätst nicht in den Trubel im Wahllokal, musst dir vorab keine Gedanken über die beste Uhrzeit machen und kannst deinen Sonntag Zuhause genießen.
Wählen in Corona-Zeiten: Was ist die sicherste Lösung?
Bei der Bundestagswahl 2021 ebenso wie bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern und der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus kommt ein weiteres wichtiges Thema hinzu: Corona. In Zeiten einer Pandemie gilt es, Kontakte zu vermeiden und Abstand zu halten. Das ist in einem Wahllokal schwer umzusetzen. Zu Stoßzeiten tummeln sich hier viele Menschen in einem geschlossenen Raum.
Hinzu kommt, dass du mitunter länger warten musst als üblich und die Maskenpflicht auch sicher noch aktuell sein wird. Gerade für schutzbedürftige Gruppen wie Ältere oder Schwangere ist das eine große körperliche Belastung.
Da bietet die Briefwahl eine gute Alternative. Wer auf Nummer sichergehen möchte, der vermeidet es besser, in ein Wahllokal zu gehen. Die Briefwahl läuft kontaktarm ab und ist mit keinem gesundheitlichen Risiko verbunden.
Fazit: Beide Varianten haben Vor- und Nachteile
Dieser Pro-Contra-Artikel hat eines gezeigt: Sowohl die Briefwahl als auch die Wahl in einem Wahllokal hat Vor- und Nachteile. Wofür du dich entscheidest, hängt einzig und allein davon ab, welche Möglichkeit besser zu dir und deiner Situation passt. Wichtig ist, dass du überhaupt an der Wahl teilnimmst und deine Stimme abgibst.
Wir finden: Wenn du per Briefwahl abstimmen möchtest, solltest du so einfach wie möglich an deine Unterlagen kommen. Deshalb haben wir für dich zusammengestellt, wie es an deinem Wohnort geht.